Medienlogistik

Zurück zu den Nutzern! Die wichtigsten Ergebnisse der AllFacebook Marketing Konferenz (AFBMC) 2017 in München

Die Jungs von AllFacebook.de haben wieder eine erstaunlich starke Performance hingelegt, was die diesjährige Konferenz in München eindrucksvoll bewiesen hat. Über 700 Besucher und mehr als 40 Speaker auf drei Bühnen konnten Philipp Roth und Jens Wiese am 14. März 2017 pünktlich um 9 Uhr morgens willkommen heißen. Wie schon in den letzten Jahren, gab es wieder geballtes Wissen aus allen Bereichen des Social Media Marketing für die interessierten Teilnehmer.

Wir waren ebenfalls dort und haben die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

Content

Andreas Bersch, Geschäftsführer der Agentur „Brandpunkt“, machte zu Beginn deutlich, wohin die Reise des Facebook Marketing geht: Der Fokus muss zu 100 Prozent auf den Nutzer gerichtet sein. Nutzerrelevante Beiträge sind das A und O, um Reichweite und Interaktion zu maximieren. Gleichzeitig ist Content Performance ohne Budget ein reines Wunschdenken.

Influencer erreichen eine extrem hohe Aufmerksamkeit und Authentizität bei den Fans und können zum Erfolg einer Marke oder eines Produkts beitragen. Einige wenige Influencer sind überbezahlt, die meisten aber sind leistbar. Diesen soll man eine Chance geben und längerfristig mit ihnen zusammenarbeiten.

Robert Seeger, Elisabeth Seiser und Judith Richter von Palmers berichteten von ihren mutig-freizügigen Kampagnen, die gerne mal anecken. Getreu dem Motto „Be someone’s lover, not everybody’s darling“ geht es darum, nicht allen Nutzern gefallen zu müssen. Vielmehr soll man sich auf jene Leute konzentrieren, die sich auch wirklich für die Marke oder das Produkt interessieren.

„Snackable“ Content ist nach wie vor ein Muss. Je einfacher die Beiträge sind, desto schneller und besser werden sie vom Nutzer verstanden. Gleichzeitig steigt die Chance, in der Flut an Beiträgen im Newsfeed nicht unterzugehen.

Videos

Die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen ist in den vergangenen Jahren stark gesunken. Die Wahrnehmung der Gegenwart wird aktuell durch einen Drei-Sekunden-Zeitraum definiert. Deshalb ist es absolut entscheidend, auf langwierige Intros oder langweilige Szenen zu Beginn zu verzichten.

Das klassische 16:9-Format ist nicht out, aber die unterschiedlichen Kanäle bringen unterschiedliche Videoformate mit sich, die in den meisten Fällen besser performen. So ist das quadratische Videoformat derzeit besser für Facebook und Instagram geeignet.

Mittendrin statt nur dabei – so kann man den Videostil in Worte fassen, der derzeit angesagt ist. Die Bilder dürfen da auch schon mal verwackelt sein, wenn die (Smartphone-)Kamera am besten positioniert ist und das Geschehen an vorderster Front aufnimmt.

Der Trend geht wieder zu längeren Videos (90 statt maximal 30 Sekunden), da Facebook die Videos monetarisieren möchte. Das geht eben nur mit längeren Videos, die dann wohl auch eine bessere Berücksichtigung im Algorithmus haben werden. In den USA laufen dazu bereits erste Tests.

Ein absolutes Muss sind Untertitel, auch wenn Facebook die Widergabe von Videos in Zukunft automatisch mit Ton ausführen möchte. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Nutzer ihr Smartphone dennoch weiterhin im Stumm-Modus verwenden werden. Die von Facebook standardmäßig angebotene Untertitelfunktion wirkt sich vorteilhaft auf die Reichweite aus. Noch mehr Reichweite erzielt man jedoch mit Über- und Untertiteln in Videos.

Facebook-Gewinnspiele

Experte Thomas Hutter ging in seiner Session auf die Vor- und Nachteile von Facebook-Gewinnspielen im Feed, auf Microsites und mit Hilfe von Lead-Ads ein. Außerdem widmete er sich der Grundsatzfrage, in welchem Fall Gewinnspiele überhaupt Sinn machen. Die meisten Gewinnspiele, die man immer noch zuhauf auf Facebook sehen kann, sind seiner Meinung nach „Bullshit“, weil der nachhaltige Effekt fehlt. Im schlimmsten Fall zerstört man durch einen kurzfristigen „Interaction Peak“ sogar den guten Algorithmus einer Seite.

Instagram

Heiko Hebig von Instagram berichtete über aktuelle Tests von Geostickern in Jakarta und New York, die bei Erfolg auf andere Länder ausgerollt werden könnten. Außerdem klärte er über die Nutzung von Hashtags auf und räumte mit einem Mythos auf: In den Kommentaren platzierte Hashtags sind nicht mehr oder weniger erfolgreich als standardmäßig platzierte Hashtags. Er riet überhaupt dazu, nicht mehr als drei bis vier qualifizierte Hashtags zu verwenden. Interessant ist auch, welche Motive für die Nutzung von Instagram sprechen: 64 Prozent wollen Familie und Freunden folgen, 50 Prozent eigenen Interessen und 26 Prozent öffentlichen Personen.


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