Facebook kennzeichnet jetzt „Fake News“

Das größte soziale Netzwerk Facebook hat in der Nacht auf Montag begonnen, erste Artikel als „Fake News“ zu kennzeichnen. Dadurch sollen die Nutzer vor absichtlich verbreiteten Falschmeldungen geschützt werden. Vorerst dürfte die kontrovers diskutierte Maßnahme nur den US-amerikanischen Raum betreffen. Unter den vermeintlich umstrittenen Beiträgen erscheint ein roter Balken mit Ausrufezeichen und dem Hinweis „disputed“ (dt.: „angezweifelt“).

Werden „Fake News“ als solche identifiziert, erscheint ein Hinweis. | Grafik: Facebook

Facebook warnt auf diese Weise vor einem Artikel über Donald Trumps Android-Mobiltelefon, das angeblich Quelle diverser Leaks aus dem Weißen Haus sei. Der Beitrag wurde von den Faktenchecker-Organisationen „Snopes.com“ und „PolitiFacts“ als unglaubwürdig eingestuft. Allerdings dauerte die Überprüfung fünf Tage lang – und die Quelle des Artikels ist eine bekannte Satirezeitung.

Im deutschsprachigen Raum erscheinen derzeit noch keine Warnhinweise. Facebook-Nutzer können aber bereits Nachrichtenbeiträge markieren, die sie für falsch erachten.

Dubioses Recherchebüro

Für die Überprüfung von „Fake News“ zuständig sein wird künftig das in Berlin und Essen ansässige Recherchebüro „Correctiv“ mit 16 „investigativen Journalistinnen und Journalisten“. Finanziert wird es hauptsächlich von der SPD-affinen Brost-Stiftung. Mäzenin Anneliese Brost stammte aus einer sozialdemokratischen Familie und gehörte zum Gründungsteam der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Von ihrer Stiftung kommt auch das meiste Geld – fast eine Million Euro im Jahr 2016. Im Vorstand sitzt der SPD-Mann Bodo Hombach – ein ehemaliger Minister der Bundesregierung unter Gerhard Schröder.

Weitere Geldgeber von „Correctiv“ sind die Deutsche Bank (50.000 Euro), George Soros’ Open Society Foundations (25.000 Euro), das deutsche Innenministerium über seine „Bundeszentrale für politische Bildung“ (20.000 Euro), das ZDF (5.000 Euro), die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (4.000 Euro) sowie RTL und Google (jeweils 10.000 Euro).

Geleitet wird das Recherchebüro von David Schraven. Dieser war 1996 Gründungsgeschäftsführer der linken „taz“-Redaktion Ruhr. Als Chefredakteur fungiert Markus Grill, der ebenfalls Redakteur bei der „taz“ war, bevor er zum „Stern“ und anschließend zum „Spiegel“ wechselte. In seinen Artikeln schreibt er bevorzugt über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Alternative für Deutschland – freilich kaum positiv.


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